Jahrelang war KI ein Spezialistenthema. Aber nachdem ChatGPT und Co. Ende 2022 eines der brennenden Themen des Jahres war, erlebten viele Menschen dadurch zum ersten Mal, wie weit künstliche Intelligenz vorangeschritten ist. Auf den Displays ihrer eigenen Smartphones, Laptops oder auf ihren PC- Bildschirmen erlebten sie, wie sich mit KI-Werkzeugen wie Midjourney neben Texten auch Bilder und Videos in Sekundenschnelle auf völlig neue Weise erzeugen lassen. Plötzlich redet alle Welt über KI. In diesem Post versuche ich alle drei Teile meiner Miniserie abschließend unter dem Titel „Was soll das Ganze? KI in der Malerei!“ zu bewerten.
Malroboter ins Museum?
„Der Roboter arbeitet mit mir, nicht für mich“ist sie in ihrem künstlerischen Schaffen abhängig vom Entwicklungsstand der KI und den technischen Umsetzungsfähigkeiten des Roboters. Teilweise arbeitet sie dem Roboter in der Verbesserung von dessen Programmanweisungen zu. Das würde ich als Behinderung und Einschränkung meiner eigenen künstlerischen Freiheit betrachten.
Portrait eines Malroboters | Foto Fred Tille |
Ist eine Maschine in der Lage, künstlerisch zu denken?
Obwohl ich es für eine Sackgasse halte, werden die Forscher an der Vervollkommnung ihrer Malroboter wahrscheinlich weiterarbeiten, da sie im Kern ihre Erkenntnisziele auch ohne die Malerei oder außerhalb der Malerei verfolgen könnten. Deshalb würde ich die Malroboter in Bezug auf die Entwicklung menschengemachter Malerei ins Museum stellen.
Das Modell Lipski; KI ist meine neue Muse. Der Rechner als Partner des Malers
Ein Algorithmus ist in Arbeit. Screenshot YouTube | aus Unfinished |
Der Kreis schließt sich. Vom Malroboter zu ChatGPT und Co.
DALL-E z.B. ist ein Deep-Learning-Modell von OpenAI, mit dem man digitale Bilder anhand von Beschreibungen erzeugen kann. Auf der Website von DALL-E ist ein Bild von einem Astronauten zu finden, der sich auf einem tropischen Planeten auf einer Sonnenliege entspannt. Das dahinter stehende Unternehmen Open AI will damit die Arbeitsweise seines Onlinetools veranschaulichen: Das Erstellen eines Bildes nur mithilfe eines Beschreibungstextes.
Wenn verbesserte Versionen Textanfragen deutlich besser verstehen und Bilder erzeugen, die exakt dem eingetippten Text entsprechen, eröffnen sich für Maler unglaublich viele Möglichkeiten deutlich einfacher und schneller, seine Vorstellungen in echte Bilder umzuwandeln. Diesen Output können die KünstlerInnen entweder als Endprodukt im Bereich der digitalen Malerei oder als Ausgangsbasis für analoge Malerei verwenden.
Damit wird der Rechner zum dienenden Partner, zur digitalen Muse des Malers. Künstliche Intelligenz wird dann als Werkzeug der Kunst genutzt. Eben sowenig wie damals die Fotografie bedeutet diese Künstliche Intelligenz auch heute nicht den Tod der Malerei. Kein malender Künstler wird dadurch arbeitslos oder gar überflüssig werden.
Kunst im Dialog mit KI. Meisterwerke der Sammlung Burda im Dialog mit künstlichen Wesen, Baden-Baden, 2022/2023 | Foto: Fred Tille |
Fazit: KI in der Malerei!
Gerade die jüngere Künstlergeneration, die mit Apple und Microsoft sozialisiert wurde, hat keinerlei Berührungsängste mit den wachsenden digitalen Möglichkeiten. Sie bezieht die Algorithmen und Onlinetools quasi als selbstverständliches Werkzeug in ihre Arbeit mit ein. Einige betrachten Kollege Roboter sogar als ihre Muse zur Steigerung der eigenen Kreativität. Das gilt in diesem engeren Sinne zunächst nur für die Malerei.
Für die Konzeptkunst z.B. war die kritische und kreative Anwendung von KI schon immer ein Thema, wie das Projekt Tulpen und Bitcoins der Künstlerin Anna Ridler belegt. Auf jeden Fall dringt die KI immer mehr in alle Bereiche der Kunst und der Kreativwirtschaft vor. Midjourney, DALL-E und Co erzeugen mit wenigen Begriffen Bilder, Zeichnungen, Flyer, Produktpräsentationen, UX-Designs für Webseiten oder 3D-Renderings. Dafür braucht es lediglich etwas Übung bei der Erstellung und der Eingabe der Prompts. Die davon betroffenen Berufsgruppen und Dienstleister können davon profitieren, aber auch größerem Konkurrenzdruck ausgesetzt sein.
Im gesamtgesellschaftlichen Bereich wachsen auch durch die Einfachheit der Anwendung der Bildgeneratoren die Gefahrenpotentiale durch missbräuchliche oder kritiklose Anwendung.
Leben 3.0, Mensch sein im Zeitalter Künstlicher Intelligenz, Digitale Collage | Fred Tille 2024 |
Mensch sein im Zeitalter Künstlicher Intelligenz
„Die erste ultraintelligente Maschine ist die letzte Erfindung, die der Mensch je machen muss, vorausgesetzt, die Maschine ist gutmütig genug, um uns zu sagen, wie man sie unter Kontrolle behält.“
Sämtliche Fotos: Fred Tille
Weiterführende Links / Related Links:
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beispielhaften mathematischen Beschreibung.
Also in English.
Fragestellung: Was ist semantische Segmentierung?
Originalwebsite von Midjourney
Tulpen und Bitcoins. Ein Projekt von Anna Ridler
Also in English.
Mosaic Virus von Anna Ridler im ZKM Karlsruhe