Auf
ihrer Reise um die Welt lässt der Künstler HA Schult seine "Trash
People" Station in Berlin machen. In einer Baugrube neben der
Friedrichswerderschen Kirche stellte Schult am 05. August 2016 eine
Phalanx von 300 seiner aus Abfall gefertigten Figuren vor. Sie sollen
die Ausgegrenzten und Ausgebeuteten dieser Welt symbolisieren.
Schults
Skulpturen sind die "Trash People", Müllmenschen, die er
aus Abfall zusammengefügt hat und seit zwei Jahrzehnten in 20
Seefrachtcontainern um die Welt schickt.
Ökologie
und die Auswirkungen der Konsumgesellschaft sind die Grundthemen von Schult, die er mit den Trash People vergegenwärtigen
will.
Die
"Trash People" verkörperten den Menschen. Wir produzieren
Abfall. Und irgendwann sind wir selbst auch nur noch Abfall, erklärte
Schult anlässlich der Vorstellung in der Öffentlichkeit.
Vom
Rand der Baustelle waren die Skulpturen nur sehr kurze Zeit vom
05.August bis zum 07.August 2016 aus zu sehen. Kunst hin oder her.
Das Baugeschäft must go on.
Die
Baugrube neben der letzten noch ganz erhaltenen Schinkel-Kirche steht
unter besonderer Beobachtung, weil der Bau von Luxuswohnungen auf der
anderen Seite zu bleibenden Schäden an dem neugotischen Gebäude
geführt hat.
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Die
Friedrichswerdersche Kirche wurde nach Plänen von Karl Friedrich
Schinkel erbaut und gilt als eines der authentischsten Gebäude des
preußischen Baumeisters. Die Friedrichswerdersche Kirche in
Berlin-Mitte ist ein denkmalgeschütztes Juwel. Seit drei Jahren ist
sie geschlossen, weil eine Nachbarbaustelle das Gebäude schwer
beschädigt hat: Risse im Gemäuer, kaputte Altarstufen, gebrochenes
Fundament. In der Diskussion darum, wie das passieren konnte,
verhielten sich die Denkmalschützer merkwürdig still. Warum?
Möglicherweise deshalb: Mitten im historischen Herzen Berlins ist
der Schinkelplatz ein Filetstück und gilt als eine der teuersten
Wohnlagen der Stadt.
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Von drei Seiten schieben sich künftig
fünf- bis siebengeschossige Baukörper dicht an den Sakralbau heran.
Die Baugrube neben der letzten noch ganz erhaltenen Schinkelkirche
steht unter besonderer Beobachtung. Gewaltige Hydraulikkonstruktionen
sollen die Baugrube stabil halten.
Bis jetzt hat sich nach Aussage
der verantwortlichen Immobilienfirma die Kirche keinen Millimeter
bewegt.
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Die Müllarmee in der Baugrube |
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Im
Hintergrund der Baugrube zu sehen, v.l.n.r.
Berliner
Dom, Humboldt-Box, das rekonstruierte Stadtschloss/zukünftiges
Humboldt Forum, Schinkels Bauakademie-bislang aber nur mit Schau- und
Musterfassade aus Plastikplanen
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Sämtliche
Fotos: Fred Tille