Mit
den Worten Auferstanden aus Ruinen beginnt die erste
Strophe eines Liedes, dessen Text Johannes R. Becher und
dessen Melodie Hanns Eisler 1949 verfasst hat.
Faktisch diente das Lied lange Jahre als Nationalhymne der
DDR.
In
meinem Post verwende ich diese Worte sinnbildlich um auf die
schwierige deutsche Geschichte hinzuweisen, die mit dem Bau
des Palastes der Republik verbunden war. Der Palast
der Republik war ein Prestigebau der DDR, der auf dem Gelände des
von der DDR-Führung gesprengten alten Stadtschlosses auf der
Berliner Museumsinsel errichtet wurde. Anstelle des königlichen
Preußenschlosses sollte im Sinne der DDR-Ideologie ein Palast für
das Volk entstehen, als architektonischer Ausdruck für das Ende der
wilhelminischen Kaiserzeit und den Beginn einer neuen Ära.
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Teilansicht
: Haus der Berliner Festspiele in Berlin-Wilmersdorf
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Nach
der deutschen Wiedervereinigung entstand eine kontroverse
stadtplanerische Diskussion um die Entwicklung des
Berliner Schlossplatzes. Am Ende setzte sich die Gruppe der
Befürworter eines Abrisses des Palastes der Republik durch. Zwischen
2006 und Ende 2008 vollzogen die Abrissbagger ihr Werk. Für viele
Ostdeutsche ging mit dem Palast-Abriss ein Stück ihrer Geschichte
verloren. Der Wiederaufbau des Berliner Schlosses
als Humboldtforum begann im März 2013. Ende 2019 wird das
Humboldt Forum im Berliner Schloss als ein Schloss für alle
eröffnen.
30
Jahre nach dem Mauerfall lassen nun Künstler den Palast der Republik
symbolisch auferstehen. Schauplatz des Geschehens ist das Haus
der Berliner Festspiele in Berlin-Wilmersdorf. Dazu wurden die
Fensterscheiben des Hauses mit Bronzefolien beklebt, um die typische
Glasfassade des
abgerissenen
Palastes der Republik zu imitieren.
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Haus
der Berliner Festspiele in Berlin-Wilmersdorf. Die Fensterscheiben
des Hauses wurden mit Bronzefolien beklebt, um die typische
Glasfassade des abgerissenen Palastes der Republik zu imitieren.
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Im
Rahmen der Programmreihe Immersion wurde
vom 08.03. bis 10.03.2019 über die besondere Geschichte von Ost und
West und deren Auswirkungen bis heute gesprochen. An allen drei Tagen
gab es Installationen von Thomas Demand, Neša
Paripović, Gabriele Dolff-Bonekämper und Felix Grütsch.
Der
Palast der Republik: Untergegangen in Ruinen. Das Humboldt Forum im
Berliner Schloss: Auferstanden aus Ruinen.
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Westfront
des Palastes der Republik in den 1980er Jahren. Auf diesem Foto ist
die Ähnlichkeit der bronzefarbenen Fensterfronten im Vergleich mit
der Imitation vom Haus der Berliner Festspiele sehr gut zu erkennen.
Insgesamt ein erstaunlicher Wiederauferstehungseffekt.
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Süd-
und Ostfassade des Berliner Schlosses/ Humboldtforum (November 2018)
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Mehr
Informationen zum Palast der Republik und zum Humboldtforum :
Offizielle Website Humboldtforum