Privater Kunstblog zum Thema:

Künstlerisches Handeln in Zeiten globaler Umbrüche


Die Welt von heute scheint aus den Fugen geraten. Sie ist durch große Unsicherheit, Unübersichtlichkeit und Fragilität, Krieg und Flucht, Terror und Gewalt geprägt. Damit ist die Entwicklung unserer zukünftigen Lebenswelten wieder zu einem bedeutsamen Schwerpunkt in der Kunst geworden. Auch die Erkenntnisse und Prognosen der Techniksoziologie und der Zukunftsphilosophie werden zunehmend als Gegenstand der Kunst entdeckt. Die bildende Kunst, das Theater, die Literatur und der Film reagieren darauf auf unterschiedliche Art und Weise. Mich beschäftigt die Frage, wie kann sich der Künstler, der ja Teil dieser Entwicklungen ist, den sich daraus ergebenden existentiellen Herausforderungen sinnvoll nähern? In diesem Zusammenhang möchte ich meine Bilder aus der Zeit um 5 nach 12 in lockerer Folge vorstellen. Texte zu den globalen Auswirkungen des westlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems ergänzen diese bildlichen Darstellungen. Über Reaktionen von Künstlern, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen, würde ich mich freuen.


Die Unsichtbaren

"Sie schlafen unter Brücken, auf Abluftschächten, in Kellern. Die einen betteln verzweifelt, andere versuchen, bloß nicht aufzufallen: Bis zu 4.000 Menschen, so schätzen Experten, leben allein in Berlin ohne feste Wohnung. Mitten in der Stadt und doch am äußersten Rand der Gesellschaft."

  

"Wer sind diese Menschen, an denen wir oft blicklos vorbeilaufen?
Reto Klar, Fotochef, und Uta Keseling, Reporterin der Berliner Morgenpost, haben Antworten gesucht. Sie fanden sie direkt vor ihrer Redaktion gegenüber vom Berliner Bahnhof Zoo. Die City West erlebt zwar gerade eine optimistische Phase des Aufbruchs, aber gerade rund um Bahnhof leben immer mehr Menschen auf der Straße." (Quelle: Bahnhofsmanagement Berlin)
Die Ergebnisse ihrer Recherchen haben sie in der Ausstellung „Die Unsichtbaren“ zusammengefasst, die vom  24. bis 30. November 2014 im Berliner Hauptbahnhof gezeigt wurde.

Blick in die Ausstellung

"Sie sind „obdachlos“. Doch das Wort greift zu kurz, wenn es um Ursachen geht. Noch weniger sagt es über die Betroffenen selbst aus. Was ist passiert, bevor sie das „Obdach“ verloren haben, den Halt, die Selbstachtung, das Zuhause? "
Blick in die Ausstellung
Ich habe mir die Ausstellung am 29.11.2014 angesehen und empfehle unbedingt den folgenden Link anzuklicken. Hier findet ihr sehr gute Hintergrundinformationen und eindrucksvolle Videoaufnahmen der porträtierten obdachlosen Menschen.
Videoaufnahmen der porträtierten obdachlosen Menschen
Ansicht vom Hauptbahnhof
Weiterführende Links:


Sämtliche Fotos Fred Tille
Textquelle: (Bahnhofsmanagement Berlin)