Im dritten und damit letzten Teil der Serie stelle ich euch die restlichen Werke vor.
Versuchung / Text von Dr. Peter Scholz
Wir Menschen lieben die Farben und die Düfte der Blüten. Aber auch Insekten fliegen förmlich hierauf. Das ist geschickt eingefädelt, denn die meisten Pflanzen brauchen für ihre Vermehrung fleißige Bestäuber. Angelockt durch die Farben und die Düfte, krabbeln Bienen und Hummeln zum verführerischen Nektar in die Blüten, wobei Blütenstaub in ihrem feinen Pelz hängen bleibt. An der nächsten Blüte streifen sie diesen dort wieder ab. So haben beide Seiten etwas von der farbigen und duftenden Versuchung: die Pflanzen werden befruchtet und die Bienen bekommen Pollen als Nahrung und Energie für den Flug… Das ist eine „Versuchung“ zur Koexistenz, die als Vorbild für ein friedliches, ökologisches und ausgewogenes Miteinander auf dieser Erde dienen kann.
HafenVersuchungen / Text von Thomas
Wiersberg
Im Hafen kumuliert das Versprechen der Großstadt nach dem kleinem oder großen Glück in der Form von unterschiedlichen Versuchungen. Ob die Versuchungen Erfüllung finden, die Versprechen je eingelöst wird, bleibt offen. Kann man es treffender formulieren als Michael Holm es im Jahre 1974 gelang?
Die große Stadt lockt mir ihrem Glanz,
Mit schönen Frauen, mit Musik und Tanz.
Doch der Schein hält nie, was er dir verspricht,
Kehr endlich um, Tränen lügen nicht.
Versuchs doch! Text von Olaf Kaminski
Clemence hat ein schlechtes Gewissen. „Das kommt davon wenn man der Versuchung nachgibt.“ Doch Clemence entscheidet sich für die Flucht nach vorn und dreht den Spieß einfach 'rum. Keine Gewissensbisse und bloß nicht das fatale Schicksal einer Wassermelone erleben. Ab heute heißt es für ihn erst recht: „ Zerstöre deinen Ruf! Sei berüchtigt! Versuchs doch!“ Ich habe mich erinnert an die schöne Geschichte von Mark Twain, in der er als Junge den von ihm begangenen Diebstahl einer Wassermelone bedauert jedoch als er feststellt, dass diese ungenießbar ist, den Verkäufer in Bedrängnis bringt, und sich selbst als Vertreter der Aufrichtigkeit und des Anstands in der Gesellschaft empfiehlt. …. Honit soit qui mal y pense...
Projekt Prometheus / Text von Fred Tille
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Replikant: Ein Replikant ist ein fiktiver, biotechnisch entwickelter Android im Film Blade Runner von 1982 und in seiner Fortsetzung Blade Runner 2049 von 2017. Foto: Fred Tille |
"Es gibt viele Dinge, die wir gerne tun würden, aber nicht tun können, weil sie illegal sind. (...) Wir sollten nur ein paar Orte haben, an denen wir in Sicherheit sind. So können wir neue Dinge ausprobieren und herausfinden, welche Auswirkungen sie auf die Gesellschaft haben." (1)
"Der endgültig entfesselte Prometheus, dem die Wissenschaft nie bekannte Kräfte und die Wirtschaft den rastlosen Antrieb gibt, ruft nach einer Ethik, die durch freiwillige Zügel seine Macht davor zurückhält, dem Menschen zum Unheil zu werden." (2)
Drei Portraits: Eines Cyborgs, eines Replikanten und eines Roboters (humanoid) vor dem Hintergrund dystopischer Welten. Die digitalen Collagen sind auf der Basis von Ausschnitten meiner Bilder entstanden.
(1) Larry Page, Mitbegründer von Google
(2) Hans Jonas, Philosoph