Review auf eine themenbezogene Ausstellung
Die
teilnehmenden Künstler beschreiten in ihren Arbeiten
unterschiedliche Wege von Malerei über digitales Painting, von
Zeichnungen zur Fotografi e. Bei vielen von ihnen steht im Zentrum
ihrer Arbeiten die derzeitige Situation der Frau, die z.T. immer noch
bestimmt ist von Unterdrückung und Fremdbestimmung, wirtschaftlicher
und sexueller Ausbeutung, Flucht, Emigrantentum und Heimatlosigkeit.
Die präsentierten Arbeiten beschäftigen sich u.a. mit der Frage,
welcher Typ von Frau spiegelt die Lebenssituation der modernen Lisa
am ehesten wider?
Ist
es die Karrierefrau, die Emigrantin, die Ausgegrenzte? Es werden die
Probleme von verfolgten und diskriminierten Minderheiten
aufgegriffen sowie die Schwierigkeiten der Künstlerinnen im
nordafrikanischen Raum aufgezeigt.
Es
wird aber auch darauf hingewiesen, wie sich die neue, die zweite
Lisa, DuaLisa, auf den Weg macht und versucht aus den Klischees und
ihrer unwürdigen Lebensweise auszubrechen. Es bietet sich die
Hoffnung an auf eine vermittelnde utopische Transzendenzfunktion, die
zwischen realem Sein und noch unbekanntem Ziel in eine bessere
Zukunft weist.
Sieben Künstler nähern sich diesem so umrissenen Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Ihre jeweiligen künstlerischen Ansätze haben sie versucht konzentriert in ca. 100 Worten zusammenzufassen.
AUSSTELLENDE
KÜNSTLER
Klaus
Brenneisen
DEJO
Denzer
Ellen
Ernst
Krystyna
Kauffmann
Dietmar
Steinkamp
Fred
Tille
Gabriele
Tille-Tagge
Zum Abschluss stelle ich die verbliebenen vier Künstler vor.
Die
Ausstellung fand vom 14.09.2014 bis 12.10.2014 in der Schinkelkirche
in Petzow/Werder statt.
Fred
Tille
Geboren
in Berlin-Charlottenburg.
Lebt
und arbeitet in Berlin, Schönwalde-Glien und
Angermünde.
Sujetgestützte freie Malerei mit
den zentralen Themen Zukunftsphilosophie
und
Techniksoziologie.
Seit 1994 Ausstellungen in
Berlin und Brandenburg.
|
Mona Lisa Brigades | Tafel 1 | 80x100 cm | 2014 |
|
Mona Lisa Brigades | Tafel 2 | 80x100 cm | 2014 |
|
Diptychon | Mona Lisa Brigades | jeweils 80x100 cm | 2014 |
Mona
Lisa Brigades – Street-Art als
Widerstand in Kairo
Eine
Gruppe junger Street-Art-Künstler in Kairo nennt sich Mona Lisa
Brigades. Auf der Basis des berühmten Gemäldes von Leonardo da
Vinci haben sie ihr eigenes Logo entwickelt. Mona Lisa trägt hier
eine Augenklappe und hält eine
Spraylackdose
in der Hand. Die Augenklappe weist auf die Angriffe der Polizei hin.
Mit Gummigeschossen feuerte sie gezielt auf Demonstranten. Viele
verloren ihr Augenlicht. Mona Lisa ist auch ein Hinweis darauf, dass
viele
Frauen in den Wirren der Revolution Opfer von Gewalt wurden.
Das
Logo der Mona Lisa Brigades ist in Kairo überall präsent. Zur
Künstlergruppe gehören auch Frauen. Junge Kunststudentinnen, die in
ihren künstlerischen Arbeiten das Recht der Frauen auf
Gleichberechtigung und
Selbstbestimmung
fordern. Sie verkörpern die heutige, die zweite Lisa. DuaLisa hat
sich auf den Weg gemacht.
Dr.
Krystyna Kauffmann
Geboren
in Graudenz an der Weichsel.
Lebt
und arbeitet in Caputh am Schwielowsee.
Buchautorin,
Kuratorin und Mitglied der
Deutschen
Fotografischen Akademie.
|
Fotografie | Zeigt her Eure Hände |
Zeigt
her Eure Hände
DuaLisa
ergreift die Chance, die Berufe zu erlernen, welche bis dato den
Männern vorbehalten waren. Ihre Hände senden ihr aus der umgebenden
Welt tausende Informationen, welche sie akzeptieren oder verwerfen
kann.
Zwischen
ihr, dem Subjekt und dem erfassten, berührten Objekt, entsteht eine
Verbindung. Sie bilden eine Einheit und um eine Gleichstellung
gemeinsamer Interessen zu bewirken, ist ihre Empathie für das Objekt
unentbehrlich.
Denn
dann werden die von ihr favorisierten Eigenschaften des Objektes in
das Netzwerk ihres Gehirns eingespeichert. Über das Objekt hinaus
erlernt DuaLisa neue Zusammenhänge zwischen ihr und der sie
umgebenden Welt.
Ihre
Hände werden zu den unentbehrlichen Helfern ihres
Selbstbewusstseins.
Klaus
Brenneisen
1950
in Berlin geboren,
lebt
und arbeitet in Schönwalde-Glien.
Einzel-und
Gruppenausstellungen,
u.a.
in Petzow, Schönwalde und Berlin.
|
Fotografie | Die doppelte Lisa |
|
Fotografie | Doppelung |
Una
Lisa. Due Lisa. Dualisa.
Die
doppelte Lisa. Lisa mal zwei, Lisa hoch zwei. Große und kleine
Schwester. Zwillingsschwestern. Mutter und Tochter. Großmutter und
Enkeltochter. Wie verhalten sie sich zueinander? Was gibt es zu
entdecken? Vertrautes? Fremdes?
Auf
meine fotografi sche Art und Weise versuche ich, Antworten darauf zu
finden, zu geben.
Lisa
– der Name steht für das Weibliche schlechthin. Lisa, der Name,
von dem es – zumindest im Deutschen - keine männliche Form gibt.
Monalisa – der Mythos, der sich um Leonardos Porträt gebildet hat.
Geheimnisvolles Lächeln.
Rätselhaft
der Ausdruck. Ist sie weiblich? Oder ist es doch eher eine vage,
androgyne Unbestimmtheit?
Ellen
Ernst
Geboren
1953 in Berlin,
lebt
und arbeitet in Berlin
Diverse
Zeichen- und Malstudien u.a. bei Andreas
Hartmann
und Heino Göb, sonst Autodidaktin
Einzel-
und Gemeinschaftsausstellungen in
Berlin
und dem Umland
|
Nimm das Goldene | Acryl a. Lwd. |
|
Mittendrin | Acryl a. Lwd. |
|
Begegnungen | Acryl a. Lwd. |
Copyright
für Texte, Werkabbildungen, Fotos bei den Künstlern