Privater Kunstblog zum Thema:

Künstlerisches Handeln in Zeiten globaler Umbrüche


Die Welt von heute scheint aus den Fugen geraten. Sie ist durch große Unsicherheit, Unübersichtlichkeit und Fragilität, Krieg und Flucht, Terror und Gewalt geprägt. Damit ist die Entwicklung unserer zukünftigen Lebenswelten wieder zu einem bedeutsamen Schwerpunkt in der Kunst geworden. Auch die Erkenntnisse und Prognosen der Techniksoziologie und der Zukunftsphilosophie werden zunehmend als Gegenstand der Kunst entdeckt. Die bildende Kunst, das Theater, die Literatur und der Film reagieren darauf auf unterschiedliche Art und Weise. Mich beschäftigt die Frage, wie kann sich der Künstler, der ja Teil dieser Entwicklungen ist, den sich daraus ergebenden existentiellen Herausforderungen sinnvoll nähern? In diesem Zusammenhang möchte ich meine Bilder aus der Zeit um 5 nach 12 in lockerer Folge vorstellen. Texte zu den globalen Auswirkungen des westlichen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems ergänzen diese bildlichen Darstellungen. Über Reaktionen von Künstlern, die einen ähnlichen Ansatz verfolgen, würde ich mich freuen.


Donnerstag, 15. Januar 2015

From Post to Post – Ein etwas anderer Jahresrückblick


In „From Post to Post“ habe ich aus meinen Posts 2014 Zitate ausgewählt und zu einer Collage zusammengestellt. Unterschiedliche Farben und Schrifttypen tönen die Worte und geben ihnen eine unterschiedliche Stimme. Die Komposition der Worte ergibt – so hoffe ich - eine poetische Collage, die eine eigene Geschichte, den MetropolisBlues, erzählt.



MetropolisBlues

Metropolis. Überall und nirgends.Düstere Katakomben und ewige Gärten. Heiter und sorglos im bröckelnden Arkadien. „Alles in Ordnung Kinder?“ Es steht nicht gut um uns. Innehalten? Weiter, immer weiter. Business as usual. Bilder aus der Zeit um 5 nach 12. In HEY JOE stehen der Malboro-Cowboy und der einheimische Paschtune in friedlicher Eintracht beieinander. Der Turbanträger gibt dem Cowboy Feuer. Die Frau holt zum Befreiungsschlag aus und schleudert ihren Hammer gegen den Schirm. Der „Große Bruder“ verschwindet abrupt. Menschen, die weder Motor noch Ruder zur Verfügung haben, um das Boot zu steuern, klammern sich verängstigt aneinander . Wo endet dieses Meer? Wann ist wieder Land in Sicht? Bilder aus der Zeit um 5 nach 12. Weiter, immer weiter. Adam fragt Eve: „Geht es noch immer ums Öl? Oder haben die Wasserkriege schon begonnen?“ Alles in Ordnung Kinder?“ Es steht nicht gut um uns. Business as usual. Innehalten? Weiter, immer weiter. Sind wir dabei noch auf einem guten Weg? Oder schwimmen wir meilenweit im Kreis? Sonst drohen kalte Zeiten. Das Zeitalter der Fische. Kann man Kunst und Politik zusammenbringen? "Entweder das Gemälde ist gut", sagt Götz, "oder es ist blöd. Dann wird die ganze Farbe wieder abgewischt."